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Was ist und wie funktioniert Solarenergie?

Solarenergie ist die Energie, welche die Sonne zu uns sendet.

Solarenergie kann auf verchiedene Arten in elektrischen Strom umgewandelt werden.

Was ist Solarenergie?

Was ist Solarenergie? Einfach ausgedrückt, ist Solarenergie Energie, die durch die Nutzung der Sonnenenergie gewonnen wird. Jeden Augenblick strahlt die Sonne riesige Mengen an Sonnenstrahlung aus, von der ein winziger Teil uns auf der Erde erreicht. Solaranlagen fangen einen Teil dieser Energie ein und wandeln sie in eine Energieform um, die von Unternehmen und Haushalten genutzt werden kann.

Es gibt zwei Haupttypen: Solarthermie und Photovoltaik (PV). Solarthermische Anlagen nutzen die Sonnenenergie zur Erwärmung von Wasser zum Heizen und Waschen. PV-Paneele sind etwas komplizierter, aber im Wesentlichen wandeln sie die Energie der Sonne in Elektrizität um, indem sie den so genannten photovoltaischen Effekt nutzen. Kurz gesagt, das ist es also, was Solarenergie ist. Aber wie funktioniert die Solarenergie?

Die Sonnenenergie in Zahlen

Um die immense Kraft der Sonnenenergie zu verstehen, lohnt sich ein Blick auf die beeindruckenden Kennzahlen: Die Sonne strahlt pro Sekunde etwa 3,846 × 10^26 Watt Energie aus. Von dieser unvorstellbaren Menge erreichen etwa 1.361 Watt pro Quadratmeter die Erdatmosphäre – ein Wert, der als Solarkonstante bekannt ist. Nach Abzug der Reflexion und Absorption durch die Atmosphäre erreichen durchschnittlich 1.000 W/m² die Erdoberfläche bei optimalen Bedingungen.

In Deutschland liegt die durchschnittliche jährliche Sonneneinstrahlung zwischen 950 und 1.200 kWh/m², wobei der Süden des Landes deutlich höhere Werte aufweist als der Norden. Diese Energiemenge würde theoretisch ausreichen, um den gesamten weltweiten Energiebedarf mehr als 10.000-mal zu decken – eine bemerkenswerte Tatsache, die das enorme Potenzial der Solarenergie unterstreicht.

Die Photovoltaik

PV-Zellen werden aus einem speziellen, halbleitenden Material, wie z.B. Silizium, hergestellt. Wenn Sonnenstrahlen auf die Zelle treffen und absorbiert werden, werden einige der Elektronen im Material angeregt und losgeschlagen. Da der Halbleiter an einem Ende positiv und am anderen Ende negativ geladen ist, wandern die losen Elektronen (die negativ geladen sind) zum positiven Pol und erzeugen einen elektrischen Strom. Die elektrischen Kontakte, die den Halbleiter umschließen, fangen diesen Strom ein, von wo aus er zum Sicherungskasten des Gebäudes und dann zu den Haushaltsgeräten, die Strom verbrauchen, geleitet wird.

Die Technologie hinter PV-Zellen

Der photovoltaische Effekt wurde bereits 1839 vom französischen Physiker Alexandre Edmond Becquerel entdeckt, aber erst in den 1950er Jahren wurden die ersten praktisch nutzbaren Solarzellen entwickelt. Moderne Solarzellen bestehen typischerweise aus mehreren Schichten:

  1. Eine Antireflexionsschicht minimiert die Reflexion des Sonnenlichts und maximiert die Absorption.
  2. Eine n-dotierte Siliziumschicht enthält zusätzliche Elektronen.
  3. Eine p-dotierte Siliziumschicht weist ein Elektronendefizit auf.
  4. Der p-n-Übergang zwischen diesen Schichten erzeugt ein elektrisches Feld.
  5. Metallische Kontakte sammeln die freigesetzten Elektronen.

Der Wirkungsgrad kommerzieller Silizium-Solarzellen liegt heute zwischen 15% und 22%. Hocheffiziente Mehrfachsolarzellen für spezielle Anwendungen können sogar Wirkungsgrade von über 40% erreichen, sind jedoch deutlich teurer in der Herstellung. Der theoretische Maximalwirkungsgrad für Einzelsolarzellen liegt bei etwa 33,7% (Shockley-Queisser-Limit).

Arten von Photovoltaikzellen

ZellentypWirkungsgradVorteileNachteile
Monokristallines Silizium18-22%Hoher Wirkungsgrad, langlebigHöhere Herstellungskosten
Polykristallines Silizium15-18%Günstiger in der HerstellungGeringerer Wirkungsgrad
Dünnschicht (a-Si, CdTe, CIGS)10-15%Flexibel, geringer MaterialverbrauchNiedrigerer Wirkungsgrad, schnellere Degradation
Perowskit20-25%Hoher Wirkungsgrad, potenziell günstigNoch geringe Lebensdauer, Stabilitätsprobleme
Mehrfachsolarzellen30-47%Höchster WirkungsgradSehr teuer, komplexe Herstellung

Solarstromnutzung in der Praxis

Gebäude mit angebrachten Solarpaneelen können so den größten Teil oder den gesamten Strom direkt von der Sonne beziehen! Viele dieser Solaranlagen sind ebenfalls an das Stromnetz angeschlossen, so dass die Haushalte aus dem Überschuss, den sie in das Netz einspeisen, Einnahmen generieren können. Auch große Solarstromkraftwerke sind möglich.

Eine typische Photovoltaikanlage für ein Einfamilienhaus in Deutschland hat heute eine Leistung von 5 bis 10 kWp (Kilowatt peak). Bei einem durchschnittlichen jährlichen Ertrag von etwa 900 bis 1.100 kWh pro kWp installierter Leistung kann eine 10-kWp-Anlage jährlich zwischen 9.000 und 11.000 kWh Strom erzeugen. Ein durchschnittlicher 4-Personen-Haushalt verbraucht etwa 4.000 kWh pro Jahr, sodass eine solche Anlage den Strombedarf mehr als decken kann.

Wirtschaftlichkeit moderner PV-Anlagen

Die Kosten für Photovoltaikanlagen sind in den letzten Jahren dramatisch gesunken. Während eine Anlage im Jahr 2010 noch etwa 3.000 Euro pro kWp kostete, liegen die Kosten heute bei etwa 1.200 bis 1.800 Euro pro kWp inklusive Installation. Bei einer 10-kWp-Anlage bedeutet dies Investitionskosten von 12.000 bis 18.000 Euro.

Die Amortisationszeit einer solchen Anlage beträgt je nach Standort, Eigenverbrauchsanteil und Strompreisentwicklung zwischen 8 und 15 Jahren. Da moderne PV-Module eine Lebensdauer von mindestens 25 Jahren haben und viele Hersteller Leistungsgarantien über diesen Zeitraum geben, ist die Wirtschaftlichkeit in den meisten Fällen gegeben.

Speicherlösungen für maximalen Eigenverbrauch

Um den Eigenverbrauchsanteil zu erhöhen, werden heute häufig Batteriespeichersysteme installiert. Diese speichern überschüssigen Solarstrom für Zeiten, in denen die Sonne nicht scheint.

SpeichergrößeTypische KapazitätEigenverbrauchsanteilUngefähre Kosten
Klein5 kWh50-60%5.000-7.000 €
Mittel10 kWh60-70%8.000-12.000 €
Groß15+ kWh70-80%12.000-20.000 €

Moderne Lithium-Ionen-Speicher haben Wirkungsgrade von 85% bis 95% und eine Lebensdauer von etwa 5.000 bis 10.000 Vollzyklen, was bei täglicher Nutzung einer Betriebsdauer von 13 bis 27 Jahren entspricht.

Die Solarthermie: Eine alternative Nutzung der Sonnenkraft

Neben der Photovoltaik ist die Solarthermie ein weiterer wichtiger Zweig der Solarenergienutzung. Hier wird die Sonnenwärme direkt genutzt, um Wasser oder andere Wärmeträgermedien zu erwärmen.

Solarthermische Anlagen können Wirkungsgrade von 60% bis 80% erreichen – deutlich höher als bei der Photovoltaik. Ein Quadratmeter Kollektorfläche erzeugt in Deutschland jährlich etwa 300 bis 500 kWh thermische Energie. Eine typische Anlage für ein Einfamilienhaus hat 4 bis 6 m² Kollektorfläche für die Warmwasserbereitung oder 10 bis 15 m² für die zusätzliche Heizungsunterstützung.

Die Technologie ist ausgereift und hat sich seit Jahrzehnten bewährt. In südlichen Ländern werden solarthermische Kraftwerke mit konzentrierenden Spiegelsystemen und Leistungen von mehreren hundert Megawatt gebaut, die Dampfturbinen antreiben und Strom erzeugen.

Vorteile der Solarenergie im Umweltkontext

Das Tolle an der Solarenergie ist, dass sie im Gegensatz zu Strom aus fossilen Brennstoffen aus einer erneuerbaren Energiequelle, der Sonne, gewonnen wird und damit praktisch unbegrenzt zur Verfügung steht. Also für alle, die sich fragen, ob Solarenergie erneuerbar ist, ist die Antwort ein klares Ja. Außerdem ist sie auch sauber! Obwohl bei ihrer Herstellung und Installation einige Emissionen entstehen, ist der Kohlenstoff-Fußabdruck der Photovoltaik klein und schrumpft ständig. Darüber hinaus verursachen Photovoltaikanlagen nur eine sehr geringe Lärmbelastung und wandeln das Sonnenlicht problemlos und geräuschlos in nutzbaren Strom um. Ein weiterer Vorteil der Solarenergie ist, dass sie eine geopolitisch sichere Energiequelle ist, da sie nicht importiert werden muss.

Ökobilanz von Solaranlagen

Die CO₂-Bilanz von Solaranlagen ist beeindruckend positiv. Moderne Photovoltaikanlagen amortisieren ihren Energie- und CO₂-Fußabdruck aus der Herstellung innerhalb von 1 bis 3 Jahren – bei einer Lebensdauer von 25+ Jahren. Die CO₂-Emissionen pro erzeugter Kilowattstunde Solarstrom liegen bei etwa 30-50 g CO₂-Äquivalent, verglichen mit 750-1.000 g bei Kohlestrom.

Ein konkretes Beispiel: Eine 10-kWp-PV-Anlage in Deutschland spart über ihre Lebensdauer etwa 100 bis 150 Tonnen CO₂ im Vergleich zur Stromerzeugung aus dem deutschen Strommix ein. Das entspricht etwa der Menge, die ein moderner PKW bei einer Fahrleistung von 500.000 bis 750.000 Kilometern ausstoßen würde.

Flächeneffizienz und Landnutzung

Solarenergie benötigt im Vergleich zu anderen erneuerbaren Energiequellen relativ wenig Fläche für die gleiche Energieausbeute. Pro Quadratkilometer können PV-Freiflächenanlagen etwa 50-100 GWh Strom pro Jahr erzeugen. Dies ist deutlich mehr als bei Biomasse (etwa 10 GWh/km²) und auch effizienter als bei Windkraft auf der gleichen Grundfläche.

Besonders effizient ist die Doppelnutzung von Flächen, etwa durch die Installation auf Dächern, über Parkplätzen oder in Kombination mit landwirtschaftlicher Nutzung (Agri-Photovoltaik). Bei letzterer können bis zu 80% der ursprünglichen landwirtschaftlichen Erträge erhalten bleiben, während gleichzeitig Solarstrom produziert wird.

Vor- und Nachteile der Solarenergie

Der Haken an der Sache: Solarenergie ist nur dann sinnvoll, wenn die Sonne scheint, was ihren Wert in Gebieten mit hoher Bewölkung oder langen Wintern mit kurzen Tagen fragwürdig macht. In Ländern mit sehr intensiver Sonneneinstrahlung hingegen kann die Stromversorgung größtenteils oder vollständig über die Sonne erfolgen, wobei die Batterie- und Speichertechnologien in den Zeiten, in denen die Sonne nicht oder nur zeitweise scheint, die Flaute auffangen. Aber unabhängig vom Klima brauchen PV-Paneele direktes Sonnenlicht. Ein nach Süden ausgerichtetes Schrägdach ist der ideale Standort für ein Solarmodul.

Herausforderungen und Lösungsansätze

Die jahreszeitlichen und tageszeitlichen Schwankungen der Solarstromproduktion stellen tatsächlich eine Herausforderung dar. In Deutschland variiert der monatliche Ertrag einer PV-Anlage erheblich – von etwa 25 kWh/kWp im Dezember bis zu 150 kWh/kWp im Juli.

Verschiedene Ansätze können diese Schwankungen ausgleichen:

  1. Kurzzeitspeicher: Lithium-Ionen-Batterien für den Tag-Nacht-Ausgleich
  2. Saisonale Speicher: Wasserstofftechnologie für Sommer-Winter-Ausgleich
  3. Netzintegration: Verbindung verschiedener erneuerbarer Energiequellen
  4. Lastmanagement: Intelligente Steuerung des Stromverbrauchs

Technologische Entwicklungen für die Zukunft

Die Forschung arbeitet intensiv an neuen Technologien, die die Effizienz und Flexibilität von Solaranlagen weiter verbessern sollen:

  1. Bifaziale Module: Nutzen Licht von beiden Seiten und steigern den Ertrag um 5-30%
  2. Tandem-Solarzellen: Kombinieren verschiedene Materialien für höhere Wirkungsgrade bis 30%
  3. Organische Photovoltaik: Flexible, leichte und potenziell günstige Solarzellen
  4. Integrierte Energiesysteme: Kombination von PV mit Wärmepumpen und E-Mobilität

Die globale Dynamik der Solarenergie

Weltweit wächst die Nutzung solarer Energieformen rasant. PV-Paneele werden zunehmend zur Stromerzeugung für Haushalte, Unternehmen und ganze Gemeinden eingesetzt. Auch die Technologie der Solarmodule – einschließlich der Batterie- und Speichermöglichkeiten – entwickelt sich ständig weiter, was die Produktionskosten senkt und die Solarenergie von Tag zu Tag rentabler und effizienter macht. Solarenergie ist wirklich die Energie der Zukunft!

Weltweite Entwicklung und Prognosen

Der globale Zubau an Photovoltaik hat in den letzten Jahren dramatisch zugenommen. Im Jahr 2023 wurden weltweit etwa 350 GW neue Solarkapazität installiert – mehr als je zuvor. China führt mit etwa 60% der weltweiten Produktion von Solarmodulen und einem Zubau von über 180 GW im Jahr 2023.

Prognosen der Internationalen Energieagentur (IEA) gehen davon aus, dass die installierte Solarkapazität bis 2030 auf über 5.000 GW anwachsen könnte – von etwa 1.200 GW Ende 2022. Dies würde bedeuten, dass Solarenergie dann etwa 20-25% des weltweiten Strombedarfs decken könnte.

Die Rolle der Solarenergie in der Energiewende

Die Solarenergie spielt eine zentrale Rolle beim globalen Übergang zu erneuerbaren Energien. In Kombination mit anderen erneuerbaren Quellen wie Wind- und Wasserkraft kann sie einen Großteil des weltweiten Energiebedarfs decken.

Besonders in Entwicklungs- und Schwellenländern bietet die Solarenergie die Chance, dezentrale Energieversorgung aufzubauen und den Zugang zu Elektrizität zu verbessern, ohne ein teures zentrales Stromnetz errichten zu müssen. Dies trägt maßgeblich zur wirtschaftlichen Entwicklung und zur Verbesserung der Lebensbedingungen bei.

Die Kombination aus rapide sinkenden Kosten, steigender Effizienz und wachsendem Umweltbewusstsein macht die Solarenergie zu einem unverzichtbaren Element im Energiemix der Zukunft. Mit jeder neuen technologischen Entwicklung und jeder Preissenkung rückt die Vision einer nachhaltigen, sauberen und sicheren Energieversorgung für die gesamte Menschheit näher.

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